Die Filpe - Chronik
Am Anfang war der Töpfer Philppe -
„Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase.“
1.Mose Vers 2,7

1599 - 1648

Alle in Deutschland lebenden Filpe sind miteinander verwandt! Der Beweis ist erbracht: Die drei bisher ältesten Ahnen-Linien Filpe ließen sich 2010 auf EINEN Spitzenahnen, den Töpfer Philppe (um 1545-1599), zurückverfolgen, der der Urururgroßvater der bisher ältesten bekannten Ahnen Frantz Anthon FILPE (1760-1819,Linie I), Antonius FILPE (1764-1835, Linie II) und Johannes Michael FILPE (1776-1851, Linie III) ist.

Wir können also nun alle auf eine rund 415jährige dokumentierte Familiengeschichte zurückblicken. Auch die Filpe-Linien, die bisher "nur noch" die Vorfahren des 19. bzw. 20. Jahrhunderts kannten, nämlich Ferdinand Fedor FILPE (1868-1954), Franz FILPE (1893-1945) und Josef FILPE (1900-1946) sind nun in dem großen Filpe-Stammbaum eingeflossen und nachgewiesen.


Wo lebten unsere Vorfahren: Die Stadt Weidenau

Unsere bekannten Spitzenahnen stammen aus der Stadt Weidenau, die damals im Bezirk Freiwaldau im Regierungsbezirk Troppau des Herzogtums Ober- und Niederschlesien (Österreichisch-Schlesien) lag und heute in der Tschechischen Republik liegt.

Vidnava (deutsch Weidenau) ist eine Stadt mit 1425 Einwohnern im Okres Jesenik (= Landkreis Freiwaldau), Olomoucky kraj (= Bezirk Olmütz), Tschechien. Weidenau wurde vermutlich 1264 auf den Fluren des der Kastellanei Ottmachau gehörigen Dorfes Krosse gegründet; die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1291. Einer alten Sage nach, soll Weidenau die älteste Stadt im Neisser Bistum sein. Kaiser Otto der Grosse soll sie im 10.Jahrhundert in einer Weiden-Au gegründet haben. Daher stammt auch der Name und das Wappen der Stadt, ein Weindenbaum. (aus „Volksthümliches aus Österreichisch-Schlesien“,Band2, S.116, von Anton Peter) 1428 erhielt der Ort Stadtrecht und wurde im gleichen Jahr von den Hussiten niedergebrannt. Der Stadtbrand von 1574 zerstörte die Stadt fast vollständig. Weidenau liegt an der Vidnavka (Weidenauer Wasser) im Vorland des Altvatergebirges an der Grenze zu Polen. Das Weidenauer Wasser (tschechisch Vidnavka, polnisch Widna bzw. Widnawka) ist ein rechter Zufluss der Glatzer Neiße in Tschechien und Polen. Die Vidnavka entspringt in Tschechien drei Kilometer nördlich von Lipová-lázné (Niederlindewiese) im Reichensteiner Gebirge. Ihre beiden Quellen liegen westlich des Studniční vrch (Nesselkoppe) in ca. 900 m ü.M. auf dem Nesselkoppenkamm. Über Zulová (Friedeberg), Žlíbek (Schlippengrund) und Kobylá nad Vidnavkou (Jungferndorf), führt die Vidnavka ihr Wasser in nördliche Richtungen ab. Bei Hukovice (Haugsdorf) wendet sich der Fluss nach Nordosten. Entlang der Vidnavka reihen sich auf tschechischen Gebiet dann die Orte Velká Kras (Großkrosse), Malá Kras (Kleinkrosse), Fojtova Kras (Vogtskrosse) und Vidnava (Weidenau) aneinander. Westlich des Dorfes Łąka fließt das Gewässer auf polnisches Territorium, wo es als Widna bzw. Widnawka bezeichnet wird und später in die Glatzer Neiße mündet.


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Der Punkt A markiert die Stadt Weidenau (Vidnava)


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Unser Stammvater, der Töpfer Philppe

Er wurde am 12.12.1599 in Weidenau begraben (Begräbnisbuch Vi VIII 16, Seite 25). Sein Vorname ist im Begräbniseintrag nicht verzeichnet. Tatsächlich scheint dem Pfarrer jener Tage es nicht nötig erschienen sein, den Vornamen des Philppe (um 1545-1599) zu vermerken, weil er wahrscheinlich DER Töpfer Weidenaus war.


12.12.1599 (Begräbnisbuch Vi VIII 16, S.25)

Den 12 Dez ward begraben Philppe der Töpfer“


Das Töpferhandwerk genoss in jenen Tagen in Weidenau ein hohes Ansehen, denn die Weidenauer Keramik konnte sich mit der Bunzlauer Keramik ebenbürtig messen. Weidenau war berühmt für seine Keramik. Demnach genossen die noch im Mittelalter als „unehrlicher Berufsstand“ bezeichneten Töpfer in den ersten hundert Jahren der Neuzeit (ab 1500) ein wesentlich höheres Ansehen. Unehrlich“ bedeutete, anders als heute, nicht „betrügerisch“, sondern unehrliche Berufe waren in der Ständegesellschaft des europäischen Mittelalters bis weit in die frühe Neuzeit Berufe ohne ihnen zuerkannter Ehre. Erst durch das Privileg Kachelöfen setzen zu dürfen und die Zunahme von adligen Kunden, verbunden mit höheren Einnahmen dürfte das Ansehen dieses Berufstandes und die soziale Stellung verbessert haben. Das Sterbealter wurde in den ersten Kirchenbüchern leider auch nicht vermerkt. Legt man jedoch die durchschnittliche Lebenserwartung jener Tage zu Grunde, könnte der Töpfer Philppe um 1545 geboren worden sein. Vermutlich um 1570 heiratete er dann Agnete, von der allerdings auch nicht mehr bekannt ist als ihr Begräbnistag, nämlich der 06.11.1599. Zuerst starb also Agnete Philppe und nur 5 Wochen später starb auch ihr Mann, der Töpfer Philppe. Entweder starben sie an der 1599 in Schlesien wütenden Pest oder sie waren tatsächlich schon so betagt, dass er ohne sie nicht mehr weiterleben konnte.

In Weidenau schaffte es jedenfalls ein Urenkel unseres Töpfers Philppe, nämlich Johann Christoph FILPE (1634 - 1699) zum höchsten Beamten der Stadt zu werden, zum Stadtschreiber. Er war demnach des Schreibens und Lesens mächtig, muss Latein beherrscht haben und dürfte sogar ein Studium der Rechtswissenschaften (Jura) absolviert haben, was der Familie – damals noch mehr als heute – viel Geld gekostet hat. Aber auch schon davor ist die Familie Philppe (oder auch Philipp) dem Rat der Stadt immer sehr nahe, was man an der Auswahl der Taufpaten sehen kann. Demnach dürfte der Töpfer Philppe bereits ein bedeutender Töpfer und Bürger Weidenaus gewesen sein. Bürger im Sinne der Ständeordnung dieser Zeit, waren Bewohner einer befestigten („geborgenen“) Stadt mit eigenem Stadtrecht. Sie unterschieden sich vom einfachen „Einwohner“ durch besondere Bürgerrechte, das heißt Privilegien und Besitz.

1603 erfolgt der erste Taufeintrag von Kindern des Sohnes des Töpfers Philppe, Georgiy Philip (um 1577 – um 1633). Dies ist der älteste bekannte Taufeintrag eines Filpe, nämlich die Taufe der Zwillinge Anna (Anna FILPE) und Johannes (Joannis FILPE) des Ehepaares Georgius und Martha Philip am 25.05.1603 in Weidenau (Tauf- und Heiratsbuch Vi VIII 1, S.90):

25.05.1603 (Tauf- und Heiratsbuch ViVIII1,S.90)

Eodem die Pater Georgiy Phi-
lip
; Mater Martha. Filia
Anna. Patrini Christophory
Wießner, Regina Joan Wit-
hubens Uxor. Ursula,Michael
Keßels Uxor.


Den 26. Idem parens et Mater,
Filiy Joannes. Patrini Fabia-

ny Steiner; Jacoby Flemming
Christina,Mathes Knessels Uxor.“

Amselben Tag Vater Georgiy Phi-
lip
; Mutter Martha. Tochter
Anna. Paten Christophory
Wießner, Regina Joan Wit-
hubens Frau. Ursula,Michael
Keßels Frau.


Den 26. Dieselben Eltern und Mutter,
Sohn Joannes. Paten Fabia-

ny Steiner; Jacoby Flemming
Christina,Mathes Knessels Frau.“


Georgiy bzw. Georg(ius) Philip (
Georgius FILPE) ist Zimmermann in Weidenau und einziges bekanntes Kind des Töpfers Philppe. Es ist vorstellbar, dass er der älteste Sohn der Familie Philppe ist und bereits nicht mehr im Elternhaus wohnte, als die Pest seine Eltern 1599 dahinraffte. Vielleicht sind jüngere Kinder des Töpfers Philppe, deren Taufen allesamt vor Beginn der Kirchenbuchaufzeichnungen in Weidenau liegen, im Laufe der Pestwelle, nach dem Tod der Eltern, gar nicht mehr erfasst worden. Wie oft las ich in den Begräbnisbüchern, das „ein armes Kind auf dem Lehngarten begraben“ worden ist, wobei nie ein Name vermerkt wurde, weil man bei den vielen Voll- und verlassenen Halbwaisen bzw. ausgesetzten Kindern dieser Zeit selbst nicht wußte, woher sie stammten. Fand man sie nun tot auf, konnten auch sie sich nicht mehr selbst erklären und sie wurden namenlos begraben.


Der Hauskauf des Georg Philipp Anno 1618

Am 24.April 1618 kauft Georg Philipp (Georgius FILPE) das Haus Nr.105 in Weidenau. Es liegt in der späteren Josefstraße (heute Pivovarská 105, 790 55 Vidnava) am äußeren Rande der Stadt innerhalb der Stadtmauer. Somit begründet Georg Philipp das voll privilegierte Bürgertum für die Philipps in Weidenau, denn Bürger im Sinne der Ständeordnung dieser Zeit, waren Bewohner einer befestigten („geborgenen“) Stadt mit eigenem Stadtrecht. Sie unterschieden sich vom einfachen „Einwohner“ durch besondere Bürgerrechte, das heißt Privilegien und Besitz.


Quelle: Familysearch.org:Czech Republic,Land Records,1450-1889, Vidnava, Town Book (Stadtbuch), 1606-1618, S.680




George Philips Hauskauff von Balzer

Schreiberins

Anno 1618 den 24 Aprilis gestanden ist George Rudolph

alß ein Volmechtiger Frau Marina Balzer Schreibers

hinterlaßene Wittib, saget auß undt bekandt-

er George Philipen der Balzer Schreiberin Hauß zwischen

George Fredigers undt Michel Kellers Häusern gelegen

in einem Erblichen undt unwiederruflichen Erbkauff

hingelaßen undt verkaufft hatt, in allen Steinen undt

Grentzen, mir B. Schreiber Seeliger als selbiger Kauff

innegehabt genoßen und gebrauchtt hatt, benantliches

P 36 thl undt Soldkauff auf künftigen Tag Michaelis

deß lauffenden Jahres erlegen 24 thl undt dann auf Michel

deß 1619 Jahres 12 thl Zu voller undt entlicher Be-

zahlung des Haußes gantz treulich undt begehrlich.


So geht es aus dem Stadtbuch von Weidenau,1606-1618,Seite 680 hervor. Interessant ist dabei auch,dass es sich bei den Taufpaten der 1603 geborenen Zwillinge des Georg Philip anscheinend um die späteren Nachbarn seines Grundstücks Nr.105 handelt.


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Die Lage des Hauses Weidenau Nr.105 im heutigen Vidnava (Markierung A)


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Das heutige Haus Weidenau Nr.105. Links im Hintergrund das Rathaus

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Das heutige Haus Weidenau Nr.105. Rechts im Hintergrund die Pfarrkirche St.Katharina

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Der Hauskauf des Martin Philip Anno 1628

Martin Philip (Martin FILPE) wurde um 1602 als Sohn des Zimmermanns und Hausbesitzers, Georg Philip (Georgius FILPE), geboren. Am 12.Mai 1628 kauft Martin Philip das Haus Nr. 184 vor dem Obertor in der späteren Schulstraße (heute Skolni 184 in 790 55 Vidnava, Tschechische Republik) von Simon Pohl für 66 Thaler.‎ 1624 heiratet Martin Philip eine Marina. Die Kinder dieser Ehe werden demnach alle in Haus Nr.184 geboren:

  1.  Catherina FILPE geb. 1625

  2.  Anna FILPE geb. 1628

  3.  Anna FILPE geb. 1630

  4. +Andreas FILPE geb. 1633

Das Haus Nr.184 ist nur um ein Grundstück von der Vogtei entfernt, die über einen schmalen Gang zwischen dem gegenüberliegenden Haus und der alten Pfarrhausmauer erreichbar ist. Vielleicht war das Grundstück 1628 auch noch nicht bebaut. Tritt man aus dem Haus Nr.184 heraus, so sieht man schon rechts auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Pfarrhausmauer und das dahinterliegende Pfarrhaus. Die Kirche St.Katharina ist ebenfalls zu sehen. All diese Faktoren in dieser guten Ortslage, sprechen für ein wertvolles Grundstück,welches sich Martin Philip kaufte. Martin Philip stirbt am 11.Juni 1646 in Weidenau.



Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book (Stadtbuch), 1618-1682, S.386

184

Martin Philips Hauß Kauffe

Anno 1628 den 12 May Gestanden ist Simon Pohl, wohlge-

sundes Leibes und der Sinnen, Saget auß und Bekannte,

Der sein Heußlein vorm Ober Thor, zwischen Andres

Hardwigs und George Heinrichs Heußern gelegen

in allen richtigen reinen und gränzen Erblichen

verkaufft habe, Martin Philippen und seinen

Erben, und solches ihm geben umb Sechs und

Sechzig Thaler, und sol Kauffer zum Angelde

auf Weynachten erstehen des Jares erlegen, 36 Thl.

Und auf Joan:Bapt: des 29 Jares 30 Thl.

Zu volliger Bezahlung der KauffSumma, wirrd

Zuthun treulicher vor Preiß. Von die Angülden

haben S.Pohl angelobet Christoff Schloßke und

Constantinus Francke.



Der Hauskauf des Valten Philpe Anno 1649

Valten (Valentin) Philpe (Valentin FILPE) wurde um 1614 als Sohn des Georg Philip (Georgius FILPE) geboren, der bereits seit 1618 das Haus Nr.105 in Weidenau besaß und bewohnte. Am 24.Januar 1644 heiratet Valentin in Weidenau Eva, die Tochter von Hans Harre.

Am 27.Juni 1649 kauft er dann das Haus Nr.128 in Weidenau (heute Svobodova 128, 79055 Vidnava) von der Witwe des Daniel Baller nebst eines angrenzenden „Gärtels“ ab. Hierfür zahlt er im Jahre 1649 zu St.Bartholomai (24.August) 2 Thaler und 18 Groschen und im Folgejahr, 1650, die zweite Rate von 2 Thalern und 18 Groschen ebenfalls zu St.Bartholomai, wie es im Kaufvertrag im Stadtbuch von Weidenau, 1618-1682, auf Seite 733 und 734 zu lesen ist.

(Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.733)


Valten Philpens Haußkauff

Heute dato den 27 Junij 1649. Ist ein auffrichtiger Unwieder-

rufflicher Erbkauff contrahiret worden, folgender gestalt,

Es verkauffet Ein.E. Rath dem Erbahren Valten Philpen

der Daniel Ballerin Hauß, nebent George Fischerß be-

hausung, zu Hain undt Gräntzen gelegen, mitt Nutz undt

Dienstbarkeitt, wie eß vorige besitzer besessen, und genossen

und ein gewisseß Geldt, benentlichen und Fünff thl usual

und soll Käuffer künfftigen Bartholomäi dieses Jahr erle-

gen 2 thl. 18 grl, undt dan künfttiges Jahr Zur Sanct Bartho-

lomäi 1650. 2 thl 18 grl. Welches dan völlige bezahlung sein


(Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.734)


wirdt. Solcher Kauff beyder parts stett fest, und unverbrüchlichen

Zuhalte beliebet. Wandel Kauff 3 thl alß gantz Erinerlichen.


Valten Philpens Gärtel Kauff. N128

Eodem die et Anno ist Valten Philpen Zue dem Hauß gleich andres

Gärtlein gelassen werden, daß er Jährlichen daß geschoß davon gebe

undt zwey Capauner nach Michaeliß. Erinerlichen“



Das Geschoss

Das Geschoss war eine mittelalterliche Steuer. Die Summe erging aus dem Grundbesitz, dem beweglichen Vermögen, der Rente, sowie dem betriebenem Gewerbe. Der Schösser war der Steuereintreiber des Landesherren. Bürger, die innerhalb der Stadtmauern wohnten, hatten diese Abschläge zu zahlen. Ab dem 16. Jahrhundert wurde zudem das sogenannte Wachtgeld eingeführt. Dies hatten neben Hausbesitzern auch Mieter zu zahlen. Die Besoldung der Stadtwächter wurde so aufgebracht. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Geschoss- sowie Wachtgeld aufgehoben.


Der Capauner

Ein Kapaun, auch Kapphahn oder Masthahn, ist ein im Alter von etwa zwölf Wochen kastrierter und gemästeter Hahn. Kapaune werden im Handel nur in der Zeit von Anfang bis Ende Dezember angeboten, daher ist ein Kapaun ein klassischer Weihnachtsbraten. Sein Fleisch ist besonders mild, weiß und fett und wird in der feinen Küche geschätzt. Früher waren Kapaune üblicherweise, neben Robath (=Fronarbeit) und Geld, als sogenannter Kapaun(er)zins als Naturalien Teil des Zehnt, bzw. waren sie im Deputatlohn von Beamten enthalten oder Teil von Leistungen in Kaufverträgen.

Valentin wird in den Kirchenbüchern Weidenaus zu den Taufen seiner Kinder 1650 als Tagelöhner genannt (28.10.1650,ViVIII 2,S.105), 1653 als Mittwohner in Weidenau und ab 1657 ist er der Totengräber von Weidenau (23.11.1659; Vi VIII 2, S.141).


Er hatte sechs Kinder, wovon das Dritte, Balthasar Philpe, am 28.November 1650 als erstes Kind der Familie demnach in Haus Nr. 128 geboren wurde. Die Kinder Christopherus (geb. 1653), Ursula (geb.+ gest. 1656) und Susanna (geb.1659) folgen.


Bei der weidenauer Stadtlinie, die eigentlich konsequent den Namen PHILIPP führt, wird für Valentin (Valten) Philpe am 24.01.1644 in seinem Heiratseintrag (Vi VIII 1, S.248) und bei der Taufe seines ersten Kindes, Anna, am 03.03.1645 (Vi VIII 2, S.83) die umgangssprachliche Form PHILPE des Namens geläufig und dokumentiert.


24.01.1644 (Tauf- und Heiratsbuch Vi VIII 1, S.248)



24. Sponsus Valten Philpe Iuvenis;
Sponsa Eva Hanß Harres filia“



24. Bräutigam Valten Philpe Junggeselle Braut Eva, Hanß Harres Tochter“


Valentin Philpe ist als Onkel des späteren Stadtschreibers, Johann Christoph Philipp (
Johann Christoph FILPE), genauso,wie sein Vater, Georg Philip (Georgius FILPE), dem Stadtrat allein schon durch seinen Beruf nahe. Da Georg Philip Zimmermann in Weidenau war und wahrscheinlich auch für den Bau der Särge in der Stadt zuständig war, könnte der Schritt zum Amt des Totengräbers von Weidenau für Valentin nicht so ungewöhnlich gewesen sein.


Am 26. Februar 1658 wird er als Totengräber mit dem Eintrag ins Stadtbuch von Weidenau von Schutzgeldern (=Wachtgeld für die Torhüter am Nieder- und am Obertor), sowie von den Fronarbeiten der Hofarbeit und Beteiligung an Jagden befreit. 1661 zeigt sich auch die Nähe zu dem Mitglied des Rates der Stadt, dem Bäckermeister, Johannes Launer, der ihm beim Kauf des Hauses Nr.102 Beistand leistet. Johannes Launer wird schon am 17. Januar 1650 als Handwerksmeister im Stadtbuch dokumentiert (Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.741) und wird am 05. Februar 1660 auch in das Amt eines Geschworenen berufen (Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.873).


(Quelle: Familysearch.org:
Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.852)

Valten Phielpen den Todtengräber

betreffende

Anno 1658 den 26. February ist der Todtengräber befreyet

worden von Schuzgeldern, Hoffarbeit undt Jagtten;

Steuern undt Soldatengaben soll Er zu entrichten

schuldig sein.

Am 21. April 1661 verkauft Valentin Philpe dann das Haus Nr.128 (Svobodova 128, 79055 Vidnava). Beim Verkauf des Hauses Nr.128 ist als Beistand für den Käufer, Wolff Brettner, der ehemalige Senator (Ratsherr) Christoff Schloßke anwesend (erstmals als Schöppe im Stadtrat am 29.Dezember 1621). Dieser war noch 1640 der Bäckermeister von Weidenau, also der Vorgänger des Bäckermeisters Johannes Launer (Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.651). Das Haus Nr.128 wird für 25 Thaler an Wolff Brettner verkauft. Valentin Philpe kaufte es 12 Jahre zuvor für 4 Thaler und 36 Groschen. Ich gehe davon aus, dass 1649 – ein Jahr nach Ende des Dreißigjährigen Krieges – die Kaufkraft eines Thalers viel höher war bzw. das menschliche Leid und Elend so groß in Schlesien war. 12 Jahre später und mit eventuellen baulichen Erweiterungen des Hauses, war dann fast der fünffache Preis zu erzielen.


(Quelle: Familysearch.org:
Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.890)


N 128 Wolff Brettners Haußkauff

von Valtin Philpen vorm Oberthor

Anno 1661 den 21 Aprilis Verkauft Valtin Philpe in

beysein seines beystandes Joan Launers, Wolff Brettnern

in prasentz seines beystandes als Christoff Schloßke sein



(Quelle: Familysearch.org:
Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.891)


Hauß vorm Oberthor Zwischen Jacob Laschke und George

Fischer in richtigen Hain- und gräntzen Kapell und Winter-

fest umb und vor fünffundzwanzig thl. Usual so

Ihm von Kauffer als Wolff Brettners Geldt baldt bar aus

gezahlet werden, Darbey bleibt ein Beylaß, der dar-

legt, und waß darzu gehöret. Da aber nur die

der andere diesen Contract nicht hielte, so soll der nicht

haltende Theil Wandel thun Jeder Thl. Halb E.E. Rath

die ander hälfte dem kauffgeständigen zu thun schuldig

seyn. Ist mit beyderseits Consens geschehen. Kreul.



Am 26. April 1661 kauft Valentin Philpe das 170 m näher Richtung Innenstadt gelegene Haus Nr.102 (Pivovarska 102, 79055 Vidnava), das nun unweit (56 m) seines Elternhauses Nr.105 (Pivovarská 105, 790 55 Vidnava) liegt. Das Haus lag direkt hinter dem Torhaus am Obertor, vor dem der Stadtgraben verlief, der dort über eine Brücke passiert werden konnte. Haus Nr. 102 ist fast doppelt so groß wie Haus Nr.128 und hat sogar einen ersten Stock. Es steht wie geduckt hinter dem hohen Obertorhaus, um Schutz vor eventuellen Angreifern zu haben. Anwesend als Beistand des Verkäufers, Henrich Förster, ist der Schöppe, Caspar Rother.


Der Stadtgraben mit dem Obertorhaus (rechts)
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Dieser wird erstmals im Stadtbuch als Schuhmachermeister von Weidenau am 17. Januar 1650 erwähnt (Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.741). Ab dem 10. Februar 1656 bekleidet er das Amt eines Schöppen (Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.828). Der Beistand des Valentin Philpe ist erneut Johannes Launer,der Bäckermeister von Weidenau. Wahrscheinlich ist diese Bekanntschaft mit Johannes Launer auch der Grund,warum folgende Filpe-Generationen die Bäcker von Weidenau wurden. Von 1688 bis 1771 sind die Philipps die Bäcker vor dem Obertor (siehe Chronik-Kapitel „Die soziale Stellung der Familie in Weidenau und ihre Berufe“).



(Quelle: Familysearch.org:
Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.891)


Valtin Philpes Hauß Kauff

umb Henrich Försters Hauß vorm Oberthor



N 102 Heutt Dato mit Consens Eines Ersuchten Raths ver-

kaufte Henrich Förster nebst seinem beystande als Caspar

Rothers, sein Hauß vor Oberthor zwischen Georg Pietsch

undt dem Stadtthor Hause in richtigen Hain- und Gräntzen

Kapell undt Wintterfest mit allem genuß und beschwer

wie er es und voriger Besitzer gebraucht haben, Valentin

Philpen in prasentz seines beystandes hanß Launer pro

zweyunddreyssig thl. Usual: Welche Ihm Keuffer baldt

bahr ausgezahlet, darbey bleibt an beylaß ein Schüftel

baldt, und ... der Wankel Kauff ist 10 thl

die hälfte E.E.Rath, die andere helfte dem kauffgeständigen

benant werden. Anno 1661 den 26 Aprilis . Kreul


Am 3.Januar 1666 kauft Valentin Philpe in neuem Rodeland einen Gartten von Wentzell Schmid für 30 Thaler., wovon Valentin 19 Thaler anzahlt und die restlichen 11 Thaler zu St.Bartholomai 1666 zahlen wird.



(Quelle: Familysearch.org:
Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.947)


Valten Phillpens Kauff Umb Wentzell Schmides

Gartten in Rodeländern

Anno 1666 den 3 January Verkaufte Wentzell Schmidt in presentia

seines Beystandes Hanß Aberths seinen Gartten in Rodeländern in rich-

tigen heinen undt gräntzen nebst dem dny Herrn Christoph Altmans undt

miles zu an Fraue Steinackerin undt Hanß Scholtzen Dames an der andern

miles Mertten Willers Gartten gelegen mit allem genuß undt beschwer

Valten Philpe in beysein seines beystandes Christoph Rischers von

dreissig thl usual ano, welche Kauffer zum angelde erleget

19 thl, Dannes Termin Bartholomai 1666 i.i.Ehre Hospital geldt

... oder Termin Bartholomai anfanges ... intrehsirer.

Wer aber im oder das ander Theil des Kauff nicht hielte, soll des ...

... theil Wankelkauff 2 Schock, halb Einem E.Raths

undt halb dem haltenden Theil erlegen. Alles ... undt ...



Wo wohnte die Familie in Weidenau?

Wie zuvor beschrieben wurde, ist der älteste Nachweis eines Grundbesitzes der Familie in Weidenau, der Hauskauf des Georg Philipp (Georgius FILPE), der am 24.April 1618 das Haus Nr.105 erwarb. Es liegt in der späteren Josefstraße (heute Pivovarská 105, 790 55 Vidnava) am äußeren Rande der Stadt innerhalb der Stadtmauer. 1628 kaufte Martin Philip (Martin FILPE) das Haus Nr. 184 vor dem Obertor in der späteren Schulstraße (heute Skolni 184 in 790 55 Vidnava, Tschechische Republik). 1649 kauft Valentin FILPE dann das Haus Nr.128 in Weidenau (heute Svobodova 128, 79055 Vidnava), welches er 1661 wieder verkauft. 1661 kauft Valentin FILPE dann das 170 m näher Richtung Innenstadt gelegene Haus Nr.102 (Pivovarska 102, 79055 Vidnava). Weidenau war bis etwa 1830 von der mittelalterlichen Stadtmauer umgeben und man gelangte nur durch zwei Tore in die Stadt. Durch das Niedertor im Norden und das Obertor im Süden.


Weidenau: Ehemaliges Niedertor (Niedervorstadt) um 1920


Weidenau: Ehemaliges Obertor (Obervorstadt) um 1920


Vor diesen Stadttoren bildeten sich die Vorstädte Ober- und Niedervorstadt. Die Bekanntschaft des Valentin FILPE mit dem ehemaligen Senator (Ratsherr) Christoff Schloßke, der noch 1640 der Bäckermeister von Weidenau, also der Vorgänger des Bäckermeisters Johannes Launer (Quelle: Familysearch.org: Czech Republic, Land Records, 1450-1889, Vidnava, Town Market Book, 1618-1682,S.651), mit welchem Valentin FILPE auch bekannt war, ist wahrscheinlich Grund, warum folgende Filpe-Generationen die Bäcker von Weidenau wurden. Von 1688 bis 1771 sind die Philipps die Bäcker vor dem Obertor Um 1700 wird die Angabe des Stadtteils in den weidenauer Taufbüchern üblich. Erstmals am 15.12.1700, im Taufeintrag des Antonius Philipp (Antonius FILPE), als Sohn von Zacharias (Zacharias FILPE) und Ursula Philipp (Taufbuch Vi VIII 3, S.62), wird Zacharias Philipp als „Bäcker vorm Oberthor“ genannt. Ich gehe davon aus, dass die Familie Philipp schon vorher in diesem Stadtteil Weidenaus, der Obervorstadt, wohnte. 1769 wird erstmals die Hausnummer Obervorstadt Nr.75 genannt (Taufbuch Vi VIII 5, S.308).


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Der ringförmige Lauf der Straßen in Weidenau, zeigt gut den ehemaligen Verlauf der Stadtmauer.
Die Markierung B zeigt die damalige Lage des Obertores (Stadttor) zur Obervorstadt hin.


Gab es einen Ortsgründer Philipp im Weidenauer Ländchen?

Wie die meisten Städte und Dörfer der dortigen Region, ist Weidenau auch von deutschen Siedlern gegründet worden. Dieser Prozess begann mit dem Piastenherzog Heinrich I., der zu Beginn des 13. Jahrhunderts Bergleute, Handwerker, Bauern und Händler aus fränkischen, thüringischen und obersächsischen Gebieten anwarb, diese bis dahin unbesiedelten Gebiete zu erschließen. Hierbei spielte der sogenannte Lokator1 eine zentrale Rolle. Er musste sich vor der beginnenden Besiedlung, die im Auftrag eines adligen oder geistlichen Grundherrn erfolgte, um die Anwerbung von Siedlern kümmern, das Land vermessen und zuweisen, und war verpflichtet, den Siedlern während der Rodungszeit den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Lokatoren gehörten, aufgrund der erwähnten hohen Investitionen, oft dem niederen Adel oder der Schicht der Städtebürger an. Oft kam es vor, dass der Lokator nach Anlage des Dorfes seine erworbenen Privilegien verkaufte und sich andernorts wieder als Lokator betätigte. Die Namen dieser Locatores spiegelten sich häufig im Namen der neu entstandenen Orte wider, z. B. Diedersdorf, Heinersdorf, Petersdorf und Waltersdorf. Im Bezirk Freiwaldau tauchen Ortsnamen auf, die auf einen Lokator Philipp hinweisen könnten, wie z.B.:

Der Ort Philipinenau bzw. Philippinoruh bzw. Philippinenruhe. Diese Ortschaft lag 4 km nordwestlich von Jauernig (Javorník) zwischen Obergostitz (Javorník-Horní Hoštice, 1 km) und Weisbach (Javorník-Bílý Potok, 3 km) und war 20 km westlich von Weidenau und ebenfalls 20 km westlich von Jungferndorf entfernt. Der Ort existiert namentlich nicht mehr, lediglich zwei Häuser stehen noch dort. Dass der Ort Philipinenau und auch Philippinenruhe hieß, könnte damit zusammenhängen, dass es das Anwesen eines Philipp war, eventuell das eines Lokators Philipp, der sich später dort zur Ruhe setzte oder seine letzte Ruhestätte dort fand. Bei dem -au in Philipinenau handelt es sich nämlich nicht um eine Aue im Sinne der heutigen allgemeinen Bedeutung feuchte Niederung, was sich vom germanischen -awjo in der Bedeutung Insel, Au, zum Wasser gehörig ableitet, da es heute im Umfeld des Ortes keinen Fluß oder See gibt. Vielmehr dürfte es sich vom slawischen Genitiv- und Adjektivendungen wie -ow, -owa, -awa herleiten (wie z.B. Breslau, Bunzlau, Krakau). Bei der Endung -ow handelt es sich um eine patronyme (=Name, der angibt, wie der Vater des Namensträgers mit Vornamen heißt) bzw. besitzanzeigende, an ein Wort angehängte Ableitungs- oder Nachsilbe aus Personennamen. In diesem Falle: Ort des Philip bzw. Ort der Nachfahren des Philip.

Die Endung des Ortsnamens auf -ruhe deutet i.d.R. auf das Grab eines Herrschers hin (zum Beispiel Karlsruhe und Wilhelmsruhe) und könnte daher sehr gut als Hinweis auf die letzte Ruhestätte eines bedeutenden Philipp hinweisen.

Die gesonderte, alleinstehende Lage des Anwesens könnte ein Indiz für das große Grundstück eines Lokators sein, denn der Lokator erhielt mitunter ein Flurstück, oft doppelt bis dreifach so groß wie das eines normalen Siedlers. Auch die Tatsache, dass dieser kleine „Ort“ überhaupt so lange einen eigenen Namen trug, zeigt, dass er eine gewisse Bedeutung hatte.



Philipinenau (Karte um 1900)








Philippinenruhe (Karte um 1940)

Auf einer Karte des Höfer Verlages „Tschechische Republik, Ostböhmen-Nordmähren: Mit Kartenausschnitten rund um den Altvater“ (Karte CS003), die heute noch aufgelegt wird (ISBN–13 : 978-3931103033), ist der besagte Ort mit dem Namen Philippinoruh angegeben. Die Karte ist zweisprachig gestaltet, so dass die deutschen Ortsnamen von vor 1918 bzw. 1945 neben den heutigen Ortsnamen stehen. Bei Philippinoruh gibt es allerdings keinen tschechischen Ortsnamen, weil der Ort im Prinzip erloschen ist und somit heute keinen eigenen Namen mehr trägt.

© 2011 Google – Kartendaten © 2011 PPWK, Tele Atlas

Punkt B markiert den erloschenen Ort Philippinoruh bei Ober Gostitz (Horni Hostice)


© 2011 Google – Kartendaten © 2011 PPWK, Tele Atlas

Desweiteren gibt es noch im Bezirk Freiwaldau den Ort Philippsdorf (tschechisch Filipovice), ein Ortsteil von Waldenburg (tschechisch Bělá pod Pradědem). 6,6 km nördlich von Philippsdorf liegt Adelsdorf (tschechisch Adolfovice), wo es bis ins frühe 18.Jahrhundert auch eine Familie Philip gab, die sogar als Filpe (Taufbuch Je III 1, S.215), Fielppe, Phielp und Pfielpe genannt werden. Adelsdorf liegt 23 km südlich von Jungferndorf und 25 km südlich von Weidenau. Es gibt aber derzeit keinen Beweis einer familiären Verbindung zu unserer Familie Filpe.


25.12.1691 (Taufbuch Je III 1, S.215)

Eodem die Martin Filpe von
Adelßdorff, M: Marina Inf: Bal-
thasar, Comp: Hannß Seiferth
undt Helena, George Neuge-
bauers uxor.“

Amselben Tage Martin Filpe von
Adelßdorff, Mutter: Marina, Kind: Bal-
thasar, Paten: Hannß Seiferth
undt Helena, George Neuge-
bauers Frau.“


Allerdings stirbt die dort bekannte Linie des Arztes Martin Philip aus, der mit seiner Frau Marina zwischen 1676 und 1691 sechs Kinder bekommt, die jedoch alle bis 1716 vestarben, so dass diese Linie dort komplett erlosch (Taufbuch Je III 1, S. 47, 66, 93, 176, 639 und Begräbnisbuch Je III 18, S. 429).

Wenn man sieht, wann die Ortschaften der Region etwa gegründet wurden bzw. erstmalig urkundlich erwähnt werden, wie z.B. Großkrosse 1256, Vidnava 1264 und Jungferndorf 1266, ist davon auszugehen, dass unsere Vorfahren in diesem Besiedlungszuge auch bereits dorthin kamen. Entweder als Siedler oder sogar als besagter Lokator.





Lokator (mit Hut): Deutsche Ostsiedlung um 1300